Digitale Aufbruchsstimmung in der Baubranche
Der vorletzte Platz auf dem Digitalisierungsindex – das ist kein Ergebnis, über das sich die Baubranche freuen kann. Aber genau dort befinden wir uns laut einer McKinsey-Studie aus dem Jahr 2017. Zurückhaltung in Sachen Digitalisierung kann für Unternehmen aus der Bauindustrie allerdings langfristige Folgen haben. So drohen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit aber auch die Attraktivität gegenüber jungen Fachkräften – den Digital Natives – einzubüßen. Der Großteil der Unternehmen hat diese Gefahr bereits erkannt und digitalisiert mit Hochdruck die eigenen Prozesse. Innovative Startups unterstützen die positive Entwicklung.
Mit digitalen Prozessen die Transparenz und Produktivität steigern
Digitale Prozesse können maßgeblich dazu beitragen, die Transparenz in der eher undurchsichtigen Baubranche zu erhöhen. Insbesondere der Arbeitsalltag von Architekten und Planern wird davon stark beeinträchtigt. Aus einer Plan.One-Umfrage geht hervor, dass etwa ein Drittel der Planer-Zeit auf die Suche und Auswahl passender Produkte für die Bemusterung ihrer Bauprojekte entfällt.
Gründe dafür sind mangelnde herstellerübergreifende Vergleichsmöglichkeiten sowie fehlende Standards bei der Bezeichnung von Produkteigenschaften. Die Konsequenz: Die Recherche erfolgt mithilfe gedruckter Kataloge oder auf den Webseiten der Hersteller. Durch die zeitraubende Vorgehensweise fehlt Architekten und Planern wertvolle Zeit für kreative oder planerische Aufgaben, aber auch für die Beratung der Bauherren zu komplexer werdenden Möglichkeiten.
Neben der Transparenz ist also auch die Produktivität ein wichtiger Faktor, der mit digitalen Prozessen positiv beeinflusst werden kann. Wie McKinsey feststellte, stagniert das Verhältnis von Arbeitseinsatz und Ergebnis im Bauwesen seit Jahren. Mit den richtigen Werkzeugen, die beispielsweise die Suche und das Vergleichen von Produkten erleichtern, kann die Baubranche einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu mehr Effizienz erreichen. Gleichzeitig steigern innovative Tools mit Funktionsweisen, die aus dem privaten Umfeld nicht mehr wegzudenken sind, die Motivation der Arbeitnehmer und Attraktivität des Arbeitsplatzes.
Von den digitalen B2C-Vorreitern lernen
Wie digitale Prozesse und Werkzeuge für die effiziente Auswahl von Bauprodukten aussehen können, zeigt der B2C-Bereich. Insbesondere der E-Commerce hat eine digitale Vorreiterrolle eingenommen und gibt mit hochentwickelten Shopping- und Vergleichsportalen den Status quo vor. Produkte suchen, vergleichen und kaufen – all diese Prozesse funktionieren bei Amazon, Zalando, Check24 etc. so einfach wie nie zuvor. Zugleich schaffen die genannten Plattformen eine nie da gewesene Markttransparenz, von der Nutzer und Anbieter gleichermaßen profitieren.
Auch die Baubranche verzeichnet ambitionierte Jungunternehmen, die es sich zum Ziel gemacht haben, gegebene Prozesse mithilfe digitaler Mittel zu optimieren. Nicht selten orientieren sich die Lösungen an ebendiesen innovativen Konzepten, die sich neben dem grenzenlosen Zugang vor allem durch eine intuitive Nutzerführung sowie ausgesprochene Serviceorientierung auszeichnen. Eines dieser Startups sind wir – Plan.One.
Plan.One – Das Vergleichsportal für Bauprodukte
Mit Plan.One schlagen wir die digitale Brücke zwischen Planern und Herstellern im Bauwesen. Konzipiert als intelligentes Assistenzsystem von Architekten für Architekten, ermöglicht Plan.One das schnelle Auffinden und Vergleichen von Produkten, die perfekt auf das jeweilige Bauvorhaben zugeschnitten sind. Die Produktdetails und Planungsinformationen können direkt in die gängige Planungssoftware übernommen werden. So schafft Plan.One Markttransparenz, spart Zeit für aufwändige Recherchen, vereinfacht und beschleunigt den Workflow.
Ich habe Plan.One 2016 als Initiative der Schüco International KG gegründet und stehe dem Unternehmen seitdem als CEO vor. Als Architekt und Bauingenieur verfolge ich mit Plan.One die Vision, allen am Bau Beteiligten mit nur einem Klick Zugang zu allen relevanten Bauproduktinformationen zu ermöglichen und möchte so einen wichtigen Beitrag zur dringend benötigten Produktivitätssteigerung der Baubranche leisten.
Digitale Transformation gemeinsam umsetzen
Als interaktives Market-Intelligence-Tool ermöglicht Plan.One die weitgehende Digitalisierung der Produktsuche und revolutioniert die Interaktion zwischen Architekten, Planern, Bauherren, Herstellern und ausführenden Unternehmen in der Bauindustrie. Neben der Entwicklung und Vermarktung unseres Tools hängt unser Erfolg jedoch maßgeblich von der Akzeptanz und Bereitschaft zur digitalen Transformation der gesamten Baubranche ab.
Wir bauen und teilen die benötigte Technologie. Die bereitgestellten Inhalte werden von den Herstellern der Bauprodukte bereitgestellt. Sofern die Daten in den gängigen Formaten vorliegen, steht einem zügigen Onboarding nichts im Wege. Wir beobachten jedoch große Unterschiede in der uns übergebenen Datenqualität und können deshalb noch keinesfalls von einer flächendeckenden digitalen „Readyness“ sprechen.
Dabei stehen die Chancen, dass die Bauindustrie bald nicht mehr zu den Schlusslichtern auf dem Digitalisierungsindex zählt, dennoch gut. Laut einer Umfrage von Roland Berger haben 93% aller Bauunternehmen erkannt, dass die Digitalisierung all ihre Prozesse beeinflussen wird und treiben die Transformation im eigenen Unternehmen konsequent voran.
Um die gesamte Branche nachhaltig zu transformieren, ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Stakeholder gefragt: Von Herstellern und Zulieferern über Architekten und Planer, bis hin zu den Bauträgern und der öffentlichen Hand. Ich glaube an eine gemeinsame Aufgabe, die es nur gemeinsam zu bewerkstelligen gilt. Hand in Hand. Mein Team und ich, wir unterstützen diesen Ansatz, indem wir das technologische Gerüst für eine zentrale Informationsquelle für die Bauindustrie bereitstellen und den Austausch von Informationen innerhalb der Branche fördern.
Hier geht es zum LinkedIn Profil von Patric de Hair.
Celine Brand
Content Marketing Managerin und Social Media Expertin für die Baubranche.